Sanfter Regen und bunte Ideen - Bericht vom Herbsttreffen der Ideenwerkstatt Bildungsagenten

12 November 2013

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Freiburg: Drei Tag abschalten, träumen und handanlegen war das Lebensgefühl auf dem ersten Treffen der Ideenwerkstatt Bildungsagenten von Ende Oktober bis Anfang November auf dem Klausenhof im Elzachtal bei Freiburg. 15 junge Menschen, „BildungsagentInnen“, hatten sich im alten Schwarzwaldhof eingerichtet und Grundgedanken unsrer Wirtschaft hinterfragt, Apfelmuß eingekocht und dabei Pläne geschmiedet, wie wir unsere Gesellschaft, Wirtschaft und Globalisierung mitgestalten können.
Donnerstagabend bei Anbruch der Dämmerung begann sich der abgelegene Hof langsam mit Menschen zu füllen, die mit dem Zug oder gar als Anhalter aus allen Ecken Deutschlands kamen und sich hungrig auf eine warme Kürbissuppe freuten. Das ganze Treffen über hörten wir von den Erlebnissen und Begegnungen beim Trampen.

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Doch eigentlich sind wir auf der Suche nach neuen Impulsen und Ideen, die unsere Gesellschaft nachhaltiger machen können. Das ganze Themenfeld nennt sich „Transition“ der Übergang von der heutigen, konsumlastigen und gestressten Lebensweise mit einer Wirtschaft die unsere Umwelt gefährdet, hin zu einer Gesellschaft mit einer Wirtschaft für den Menschen und im Einklang mit der Natur.
Der inhaltliche Einstieg begann dann auch gleich noch am selben Abend mit einer Tasse Tee am warmen Ofen während es draußen stürmte. Dan-Felix, der Gründer von unserem Trägerverein Ideen³ e.V. und ehemaliger Mitarbeiter von dm, begann im Workshop „Wirtschaft gestalten“ mit der Frage „Was ist der Sinn von Wirtschaft?“ Eine rege Diskussion entbrannte. Wo kommt Geld eigentlich her und was macht es auf dem Konto, wenn es "für uns arbeitet"? Ist unsere Gesellschaft inzwischen ausgewachsen? Was wächst in einer Postwachstumsgesellschaft?
Noch den ganzen Freitag beschäftigten wir uns mit dem Thema und den daraus entstandenen Ideen vom bedingungslosen Grundeinkommen, über Ökobilanzen bis zur solidarischen Landwirtschaft auch auf künstlerischer Art. Wirtschaft nicht einfach als Naturgesetz anzunehmen, sondern diese bewusst und nach ethischen Werten zu gestalten, scheint für uns der Dreh- und Angelpunkt so vieler aktueller Probleme auf dieser Welt.
Am Samstag ging es uns um die „Kunst der Workshopgestaltung“ und mit welchen Methoden wir Zusammenhänge, Fakten und Ideen am besten vermitteln können. Erstaunlich, dass Menschen in ihrer Schulzeit mehr von ihren Mitschülern lernen, als vom Lehrer. Wie können wir das fördern?
Nebenbei tauschten wir uns über Wurmkisten aus, mit denen man seinen Kompost in der Wohnung direkt zu bester Erde umwandeln kann oder mit der einfachen Möglichkeit, aus Tetra-Packs Geldbeutel zu machen.
Gekocht haben wir immer selber, teils vegan und dank großzügiger Lebensmittelspenden von Alnatura und dm konnten wir uns zu 100 % biologisch ernähren. Wir haben auf Spaziergängen den Herbst genossen, Äpfel gesammelt und die Natur erlebt und abends beim Grillen oder am warmen Ofen gesungen.
Es war ein wunderschönes Treffen, das fanden alle als sie Sonntagmittag wieder mit Sack und Pack loswanderten, zum Zug nach Elzach oder per Anhalter nach Hause. Fotos finden sich hier: http://goo.gl/L7lvoF

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