Regionaltreffen Trier: Inner Circle

28 Juli 2015

Protokoll vom 12.07. 2015

Geschrieben von Sara

Moderation: Philipp

Anwesende: Philipp, Fee, Ina, Sascha, Marvin, Gisela, Sebastian, Sara 

Ort: Bei Sara

Wie üblich begann auch dieses Treffen mit veganen Köstlichkeiten, auch wenn die Runde bis 19 Uhr recht übersichtlich blieb. Immerhin gab es dann mehr Futter für jeden ;-) Gegen 19.30 Uhr starteten wir schließlich mit dem offiziellen Teil. Philipp leitete die Befindensrunde an und führte eine Neuerung ein: Der Redestab (in Form eines musikalischen Teelichthalters) wurde nach jedem Beitrag in die Mitte gelegt, so dass jeder selbst ent- scheiden konnte, wann er/sie sprechen wollte.

Insgesamt ging es den meisten trotz trauriger Ereignisse im Freundeskreis oder Unistress gut. Bei einigen verblassten die eigenen Sorgen angesichts deutlich schwerwiegenderer Probleme im Umfeld und schärften den Blick für den Unterschied zwischen „first-“ und „third world problems“. Alle freuten sich auf den Abend und insbesondere auf die erstmalige Moderation von Philipp, der von vielen als eher zurückhaltend und still wahrgenommen wird.

Weiter ging es mit den Comfort Zone Challenges. Sebastians „CoZoC“ ist eine langwierige Aufgabe und wird wohl noch über einige Treffen lang andauern. Er hat den Kern des Problems mittlerweile als„Selbstwirksamkeit“ identifizieren können. Er möchte das richtige Gleichgewicht zwischen Unistress und -pflichten sowie den Dingen, die ihm wirklich am Herzen liegen bzw. Spaß machen, finden. Ein möglicher Ansatzpunkt dafür ergab sich in der Arbeit mit Asylbewerbern, die kaum Englisch und erst recht kein Deutsch sprechen können und deshalb auf Sprachunterricht angewiesen sind. Sebastian konnte sich dort dank seiner DaF-Kenntnisse gut einbringen und möchte dies nach Möglichkeit weiterverfolgen.

Ina konnte ihre bereits länger zurückliegende CoZoC bezüglich der anhänglichen Wasserflasche erneut als Erfolg verbuchen.

Saschas CoZoC (Schuldeneintreibung) hatte sich dank eines beherzten Eingreifens des Universums kurz nach dem letzten Treffen auch ohne sein Zutun erledigt. Wir konnten die Ursache-Wirkungskette recht schnell rekonstruieren, denn ganz eindeutig hatte die Androhung Saschas, endlich doch die Initiative zu ergreifen, das Universum in Angst und Schrecken versetzt und zu sofortigem Handeln gezwungen.

Außerdem ist Sascha mit tatkräftiger Unterstützung Lucas von einem 1m-Brett in einen Weiher mit kompliziertem Namen gesprungen, obwohl er eigentlich Angst vor der Höhe hatte.

Ich konnte ebenfalls von 1,5 erfolgreichen CoZoCs berichten: Ich hatte in der Zwischenzeit immerhin mit 55% meiner Schwestern telefoniert und darüber hinaus den Mut gefunden, einen älteren Mann anzusprechen, der sehr traurig und einsam an der Bushaltestelle saß. Beim nächsten Treffen will Sara, dass wir alle eine kurze Jamsession wollen. Ina und Sascha sollen Beatboxen („bisstubekifft“ und „bößekatze“ statt „miezekatze“) wollen, der Rest singt oder klopft Teelichthalter mehr oder minder rhythmisch auf die Handfläche. Philipp soll dazu Gitarre spielen wollen. Darüber hinaus gab es keine neuen CoZoCs. Nachdem die gewohnten Programmpunkte erledigt waren, ging es endlich zur Sache. Als erste Übung leitete Philipp ein beherztes „Om“ an. Wir standen im Kreis, hielten uns mit geschlossenen Augen an den Händen und ommten ganz nach eigenem Gusto.

Die zweite Übung hieß „Innenkreis-Außenkreis“, „inner circle“ oder auch „Kugellager“. Vier Leute bildeten mit den Rücken nach innen einen kleineren Innenkreis, die übrigen vier stellten sich außenherum jeweils gegenüber der Leute im Innenkreis. Dadurch entstanden Zweiergruppen, bei denen sich beide gegenüberstanden. Jetzt stellte Philipp insgesamt drei Fragen: 

  • „Was bewegt dich?“, 
  • „Wohin willst du?“ sowie 
  • „Wer bist du?“. 

Nacheinander bekamen beide ca. vier Minuten Zeit, um die Frage monologisch zu beantworten, während der andere empathisch zuhörte. Nach Ablauf der Zeit wurde getauscht und der andere durfte erzählen. Nach jeder Frage drehte sich der Außenkreis eine Position weiter und es bildeten sich neue Zweiergruppen.

Weiter ging es mit dem Feedback zu den Übungen und Philipps Moderatorenkünsten. Insgesamt waren alle begeistert von Philipps beruhigender/entspannender Art und Weise, zu moderieren. Besonders die Übungen hatten es allen angetan. Beim nächsten Mal sollte die Kreis-Übung vielleicht draußen oder in einem größeren Raum als unserem Wohnzim- mer stattfinden, da es doch trotz der kleinen Gruppe recht beengt war. Auch fiel es man- chen schwer, sich auf das eigene Gegenüber zu konzentrieren, wenn gleichzeitig noch drei andere in direkter Nähe sprachen. Außerdem hätten sich einige eine kurze Zeit zum Nachdenken vor Beantwortung der Frage gewünscht. Dies könnte man bei einer Wiederholung der Übung als individuelle Option anbieten. Darüber hinaus hatten einige während der Übung den Impuls verspürt, den anderen zu umarmen oder mit ihm zu lachen.

Das anfängliche „Ommen“ wurde auch positiv aufgenommen, auch wenn vielen das „Reinkommen“ schwer fiel und eine kurze Einstimmung unter Umständen gewünscht worden wäre.

Die Redestab-Technik wurde durchwachsen empfunden. Ina und ich haben ohnehin unseren Schaff mit dem Schweigen, das sich mitunter bei den Befindensrunden einstellt. Den anderen war es entweder so oder so recht oder sie fanden die neue Methode angenehmer, da so ausreichend Zeit zum Nachdenken über das eigene Befinden geschaffen wird.

Nach der Feedbackrunde gingen wir auch schon zur Abschlussrunde über, denn es gab diesmal keine Themen, die noch angesprochen werden wollten.

Insgesamt waren alle sehr zufrieden mit dem Abend und positiv überrascht von Philipps für viele ungewohnter Redemenge.

Ausklingen ließen wir den Abend mit einem erneuten ommen, das als sehr gelungen und intensiv empfunden wurde.

So ging dieses GfK-Treffen etwas früher als sonst zu Ende, dafür aber ausgesprochen tiefenentspannt.

Wer nächstes Mal moderiert, ist noch nicht klar.