Regionaltreffen Trier: Bedürfniszentrierter Rückblick

25 Oktober 2015

Das allersuperlativste Protokoll vom 05.10. 2015

Oder: Der oberkrassfantastischste Geburtstag der Welt und aller Zeiten

Moderation/Geburtstagsguru: Sascha „the Sasch“

Anwesende Untergebene: Alina, Gisela, Sebastian, Luis, Julia, Sascha, Alessandra, Dorothee, Marlene, Sara

Protokoll: Sara

Am fünften Oktober des Jahres Zweitausendfünfzehn versammelten sich die neun treusten Jünger unserer gewaltfreien Sekte in der ScheinBar, um den Geburtstag unseres verehrten Gurus Sascha zu begehen (an dieser Stelle soll auch der nicht minder bedeutende Geburtstag der Untergebenen Gisela am 02.10. und Alessandra am 09.10. erwähnt werden. Alles Gute!! :-))

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Nachdem ihm zahllose köstliche vegane Opfer dargebracht worden waren, läutete Ge- burtstagsguru und Moderator Sascha den offiziellen Teil des Abends mit der Aufwärmübung ein, für die wir uns nach draußen in einen erfrischenden Nieselregen begaben.

Wir bildeten Zweiergruppen, in denen jeweils eine/r die Augen schloss und an der Hand durch den Hof geführt wurde. Der aktuelle Vertrauensgrad (1-10) sollte dabei von der/dem „Blinden“ regelmäßig laut ausgesprochen werden. Denn bei dieser Übung war es dem „Blindenführer“ auch erlaubt, zu rennen, Haken zu schlagen und andere Manöver auszu- führen, die sich dann auch direkt im Vertrauensgrad niederschlugen... Nachdem die Rollen getauscht worden waren und beide Seiten sich als Blinde/r bzw. Lotse ausprobiert hatten, gingen wir zu Phase zwei über.

Diesmal durfte der/die Gelotste die gewünschte Vertrauensstufe bestimmen, je nachdem, ob ihm/ihr gerade nach einer soliden „8“ oder eher nach einer gewagten „4“ zu Mute war.

Je nach gewählter Vertrauensstufe mehr oder weniger außer Atem, versammelten wir uns wieder in der ScheinBar und begannen mit der Willkommensrunde. Dabei sollten wir auch die Frage: „Was ist gerade lebendig in dir?“ einfließen lassen. Nicht zuletzt aufgrund der langen Zeit, die seit dem letzten Treffen vergangen war, zeigte sich ein großes Gefühls- spektrum. Von rosaroter Verliebtheit über aufgekratztes Energiegeladensein hin zu Anspannung, losgelöstem Entliebtsein bis zu Traurigkeit war alles vertreten. Glücklicherweise fühlten sich auch unsere beiden Neulinge, Marlene und Luis, trotz ein wenig Nervosität sehr wohl. Wer hätte gedacht, dass ein Haufen mehr-oder-weniger-Trierer athmosphärisch mit Berlin mit- halten kann?!

Anschließend gingen wir zu den Comfort Zone Challenges über. Ich hatte vor lauter Ferien, Jobchaos und Reisen meine Challenge, mich endlich bei der Ehrenamtsagentur zu melden, glatt vergessen und werde mich bis zum nächsten Mal, wegen terminlicher Unwägbarkei- ten aber spätestens zum übernächsten Mal darum kümmern. Auch Sascha reihte sich, Zitat, „in den Sumpf des Versagens“ ein. Er musste seine Challenge, einem Fremden zu helfen, ebenfalls erneuern, die Hemmschwelle war einfach zu hoch gewesen. Aber es gab auch einen Erfolg zu verzeichnen, denn Sebastian hatte es zumindest ansatzweise geschafft, mehr auf seine Gefühle zu achten und durch Entspannungsstrategien Grübelspiralen zu durchbrechen. Ein wichtiger Schritt dazu ist die Anmeldung zu einem Entspannungskurs, was bis zum nächsten Treffen erledigt sein wird.

Außerdem wurden gleich vier neue CZC formuliert: Dorothee hat sich vorgenommen, ab jetzt jeden Tag nach dem Abendessen für eine halbe Stunde zu meditieren oder andere Entspannungstechniken zu nutzen, um neue Kraft zu tanken und dem fremdbestimmten Alltag ein Schnippchen zu schlagen.

Julia setzte sich mit zwei Challenges ebenfalls ein ehrgeiziges Ziel. Zum einen möchte sie sich bei ihrer Schwester für ihr abweisendes, kurzangebundenes Verhalten in einer stressigen Situation entschuldigen, zum anderen möchte sie innerhalb der nächsten vier Wochen insgesamt sieben Tage lang hohe Schuhe tragen (Saschas schöner Neologismus dafür: „Höckelstacks“).

Auch Marlene traute sich gleich bei ihrem ersten Treffen, eine CZC zu formulieren: Sie möchte beim nächsten Mittagessen eine Kollegin ansprechen, weil etwas zwischen ihnen zu stehen scheint.

Nachdem das Protokoll erfüllt war, stürzten wir uns zuerst in die Suche nach Schere, Stift, Papier und dann auch in die dazugehörige Übung. Wir sollten einen Rückblick der letzten zwei Monate erstellen, indem wir drei zentrale Ereignisse herausgriffen und stichpunktartig in einer Spalte notierten.

Anschließend notierten wir in einer Zeile fünf Bedürfnisse, die für uns mittelfristig am bedeutendsten sind. Dadurch entstand eine Tabelle, in die wir eintrugen, welche Bedürfnisse in den drei Situationen erfüllt worden waren und welche nicht:

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In Dreiergruppen trugen wir uns gegenseitig unsere Tabelle vor und besprachen sie.

In der anschließenden Feedback-/Abschlussrunde wurde deutlich, dass diese Übung als äußerst wertvoll und aufschlussreich empfunden wurde und manche (einschließlich mir) fanden, dass man sie eigentlich in regelmäßigen Abständen machen sollte, um sich der aktuellen „Bedürfnislage“ bewusst zu werden.

Darüber hinaus waren alle sehr zufrieden mit dem Abend und zogen ihren Hut vor unserem Geburtstagsguru, der sich trotz seines Ehrentags zur wie gewohnt fulminanten Moderation bereit erklärt hatte.

Danke nochmals für diesen schönen und lehrreichen Abend und bis zum nächsten Mal!